VV und Hotel
Ein Spex-Redakteur schreibt an die Tafel: „Ein Mann und eine Frau sitzen am Tisch und warten auf das Feuer.“ Er befindet sich in einen Reich aus Dreck und Motoröl, welches aus unzähligen Autowracks und kaputten E-Gitarren sickert. Ein Mädchen sitzt mit glasigen, weit geöffneten Augen auf dem Rücksitz eines alten Mustangs, während Alison Mosshart und Jamie Hince sie fragen, ob sie die wirklich guten Drogen bekommen hat. „There ain’t no wow now“, antwortet sie leise. Verlassene, vergessene Straßen beschimpfen sich in der Dunkelheit mit „Dead road 7 is a bitch!“. Mein tragbarer CD-Player läuft bei „Telephone Radio Germany“ rückwärts und versteckt das Stück irgendwo zwischen Track 1 und 2. Meine Stereoanlage kann es nicht finden. Eine Drum-Machine tickt die ganze Zeit unaufhörlich. Sie erinnert mich an den neuen, analogen Wecker, den ich bei Ikea gekauft und wieder versteckt habe, da mich sein Geräusch nervte. Die Drum-Machine nervt nicht. Eine schwarzhaarige Schönheit in Zwangsweste brabbelt immer und immer wieder: „I hate the way you love“. Das Mädchen von vorhin, jetzt frisch entjungfert, küsst auf ein Fenster, um ihren Lippenstift zu prüfen, gibt zu: „It ain’t such a thrill“ und rennt weiter, um den Bus noch zu kriegen. Kaede Smith aus Killer7 steht in einer Ecke und hat viel Blut verloren, hat viel Cool Cool Cool verloren. Der Bruder taucht mit einer Wolke auf und schimpft sie „Killer-Mädchen“. Sein Morgen ist verdorben. Sein Nachmittag ist verdorben. Er ist tot. Die White Stripes sitzen zusammengekauert auf dem Boden und weinen, während VV und Hotel um sie herum tanzen und sie auslachen: „Eure letzte Platte war scheiße! Nänänä nä nä! Wir sind besser!“. Dann steht VV am Bahnhof und wartet auf den Zug nach Nirgendwo. In ihren Händen sind zu viele Tickets, zu viele Probleme, Mann! Neben ihr steht Hotel als Cowboy verkleidet und warnt sie, dass dies keine Rodeo-Stadt ist. Der Ticket Man winkt zum Abschied und geht über VVs toten Körper, um dann in der Tür zu verschwinden.
Ich frage mich nur noch, was „Red Meat Heart“ bedeutet.
Willkommen im Reich von The Kills.
Willkommen bei „No Wow“.
Offizielle Webseite
www.thekills.tv
E-Card zu "Love is a Deserter" mit Video
http://www.dominorecordco.com/site/minisites/loveisadeserter/
The Kills live bei UGO
http://www.ugo.com/channels/music/ugoplayers/?id=14875
Artworkt basiert auf einer Arbeit von Lafkon Publishing ( www.lafkon.net )
Labels: Musik
3 Comments:
Die ursprüngliche Fassung wurde auf einen kleinen Notizblock mit einen viel zu kleinen Bleistift geschrieben, während besagte Band im Ohr lief.
Oktober 09, 2005
Und MIR sagt man nach, das ich verrückt sei... :-|
Oktober 09, 2005
....ich glaube du hast die wirklich guten Drogen bekommen...
Oktober 09, 2005
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