PSR-Day

Ich wache in meinem Bett auf und fühle mich wie gerädert. Unter großen Rückenschmerzen stehe ich auf, schlüpfe in meine Pantoffeln und torkel ins Badezimmer. Das flackernde Neonlicht erhellt meine Visage, die mich im Spiegel des Badezimmerschränkchens angrinst. Ich blicke mein von Falten verunstaltetes Gesicht lange an. Schon wieder ein Jahr älter. Um anscheinend ein Klischee zu erfüllen, entdecke ich ein kleines graues Häärchen zwischen meinen spärlichen Haaren. Mein Spiegelbild wird halbiert, als ich den Schrank öffne und die Pinzette rauskrame. Kurz zuckt der Schmerz durch die Kopfhaut, als ich den visuellen Störenfried von meinen Schädel zupfe. Lange blicke ich diesen neuen Beweis für mein fortgeschrittenes Alter an, bis sich im Radio ein neuer Song ankündigt. Bitte lass es nicht Pur sein. Bitte! Die Musikredaktion meint es heute gut mit mir und spielt „Birthday“ von den Beatles. Jau!

Äh, Moment…
So alt bin ich heute nun auch wieder nicht geworden. Freshe 20 habe ich heute erreicht und deshalb gibt’s heute auf „Golden Age of Terrabyte“ eine Orgie. Mit Maschinen.

Äh, Tschuldigung.

Heute mache ich euch liebe Leser, an diesem 27.11. ein kleines Geschenk. Es ist hier sowas wie eine Tradition bei GAoT die Links im Text in Klammern ( www.PlayStarRocker.de.vu ) zu setzen. Da aber manchmal, besonders bei längeren URLs, der Lesefluss darunter leidet, werde ich nun ab sofort die nette Link-Funtion von GoogleBlogger/Blogger.com/Blogspot nutzen und sie nicht mehr ignorieren. Na, vielleicht doch nur bei langen Adressen.
Will noch jemand 'ne imaginäre Waschmaschine? Oder eine Luftgitarre?

Spontane Beschenkungen und Beglückwünschungen bitte in die Comments legen.

Artwork basiert auf einer Arbeit von Zach Miller ( www.joeandmonkey.com )

30 Jahre in der Oper

Gestern feierte das legendäre „A Night At The Opera“ von Queen sein 30jähriges. Da meine Eltern ziemliche Queen-Fans zu ihren Zeiten waren und ich mit den Songs dieser Band im Autoradio aufwuchs, schicke ich ein paar Glückwünsche Richtung Himmel zu Freddie Mercury. Der bekannteste Song aus dem Album und das erste Musikvideo der Welt ist „Bohemian Rhapsody“, der aber erst durch „Wayne’s World“ zur Legende wurde. Noch eine kleine Anekdote: Ein Freund und ich sind als „Bohemian Rhapsody“-Duo in einer unserer Stammkneipen bekannt, da wir dieses Lied aus dem Stehgreif komplett vorsingen, -summen und -trommeln können. Word!

Ich für meinen Teil schnappe mir jetzt die Opern-Nacht aus meiner Vinylsammlung, lege sie auf meinen Plattenteller und zocke nebenbei ein oldschooliges „Point’n’Click“-Adventure mit Wayne und Garth ( www.abandonia.com/games/602/download/WaynesWorld.htm ).

www.swr3.de/musik/cdtipps/queen/opera.html

Richtig schön evil

Am 11.11. um 11:11 hat wieder mal die fünfte Jahreszeit angefangen. Wieder wird man mehre Monate lang versuchen, krampfhaft lustig zu sein und mit Büddenreden den Humor in uns einzuhämmern. Als ob wir nicht schon das restliche Jahr mit Comedy und anderen pseudolustigen Dingen berieselt werden…
Ich finde es schade und unfair, dass Halloween wiederum nur einen Tag andauert. Zu keiner anderen Zeit des Jahres kann man sich so schön gruseln und verkleiden. Wer sich nun der morbiden Stimmung dieses Festes immer noch nicht entziehen kann, sollte jetzt meine kleine Halloween-Nachlese genießen.

Da hätten wir einmal die 16jährige Japanerin, die monatelang das Essen ihrer Mutter vergiftete und den Verfall akribisch in ihrem Weblog festhielt. Vorbild war für sie der Serienmörder Graham Young, der ebenso seine Taten in sein Tagebuch niederschrieb. Mehr zum Fall gibt’s bei Spiegel Online. Sollte ich mal zum Psychiater gehen, wenn ich beim Durchlesen fies gegrinst habe? Oder ist das der Chuck Palahniuk in mir?

Habt ihr gewusst, dass wenn man Daft Punks „Harder, Better, Faster, Stronger“ ( www.grindthatauthority.de/?p=255 ) (Nicht „Harder, Faster, Stronger, Better“ und auch nicht „Däft Pank“, sondern „Daft Pank“) rückwärts spielt, man geheime, anrüchige Botschaften hören kann? Ich auch nicht und ich glaube es immer noch nicht. Vocoder-Stimmen sind zu undeutlich und damit zu frei interpretierbar. Das stinkt einfach meilenweit nach Suggestion.

Seit einiger Zeit ist nun endlich „Corpse Bride“ in den deutschen Kinos angelaufen, der neue Film von Tim Burton, bekannt als der American McGee der Filmbranche, äh, ich meine, der Regisseur von „Sleepy Hollow“, „Edward mit den Scherenhänden“ und „Nightmare Before Christmas“. Im Original leihen Johnny Depp, Christopher Lee und Helena Bonham Carter (Perfekte Rolle für sie, da sie auch Marla Singer in Fight Club spielte) den Knetfiguren ihre Stimme und teilweise ihr Äußeres. Aber Mr. Burton kann nicht nur gute Filme drehen, sondern auch ebenso gut zeichnen und dichten, wie sein kleines Buch „The Melancholy Death of Oyster Boy“ beweist. Leider ist dies schon längst vergriffen, doch ein pfiffiger Fan hat die morbiden und surrealen Gedichte, die einen immer wieder zum schmunzeln bringen, abgetippt, die wunderbaren Zeichnungen abgescannt und auf eine hübsch gestaltete Webseite gepackt. Wer Burton und seine Filme mag, sollte unbedingt dort vorbeischauen.

Bloggende Giftmischerin
www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,383105,00.html

Satan bei Daft Punk
http://www.albinoblacksheep.com/flash/daftpunk.php

Tim Burton zum Lesen
http://homepage.tinet.ie/~sebulbac/burton/

Artwork von Craig Robinson ( www.flipflopflyin.com ), der nicht nur Edward mit den Scherenhänden ausgezeichnet als „Minipop“ verpixeln kann, sondern auch viele andere unzählige Musiker, Stars, Schauspieler und Figuren der Popkultur

Gorillaz on my Mind

„I'm 2D. Won't you buy me? Piano chord. Dictionary. One two dee three.“ („12D3“ von den Gorillaz)

Groß wurde er angekündigt und gefreut habe ich mich wie ein Schnitzel auf den Auftritt der Gorillaz bei den EMAs ( http://s52.yousendit.com/d.aspx?id=1IUG92LV9WK6I0PPZ9DY1YKE7S ). Anscheinend weiß immer noch niemand so richtig wie die verwendete 3D-Hologramm-Technologie funktioniert. War diese Performance jetzt der erste Schritt zu Holo-Projektionen wie bei Star Wars? Ist dies das vorzeitige Aus für Augmented Reality? Wird es bald Holodecks geben?

Das Ergebnis nach meiner Recherche: Nein!
Gorillaz-Unofficial ( www.gorillaz-unofficial.com ) berichtet über einen Artikel der britischen Zeitung „The Times“, bei dem das Geheimnis dieses Auftritts gelüftet wird. Das Einzige was bei dem Sprung der Band in das reale Leben Hightech war, waren die verwendeten Materialen. Die Technik dahinter ist in Wirklichkeit nichts weiter der alte Trick mit dem halbdurchlässigen Spiegel, den jeder zuhause nachmachen kann. Es waren keine Hologramme, da die Technologie noch nicht so weit entwickelt ist, sondern nur eine digitale Animation auf einer speziellen, transparenten Folie.

Momentan finden aber Gespräche mit ILM statt, um die Band für die Welttournee 2007 wirklich in 3D zu bringen.

www.livejournal.com/users/gorillaz_news/98367.html#cutid1

Where is my Mind?

Gestern abend. Die MTV Europe Music Awards 2005.
Style: Sowjetunion vs. Wipeout.
Jubelnde junge Menschen in Massen. Reizüberflutung. PlayStars Hirn ist durch seine Ohren geflüchtet.
Am Anfang schlüpfte Madonna aus einer Discokugel und sah aus wie ein altes Huhn.
Coldplay sampelten Kraftwerk’s „Computerliebe“ und brachten endlich mal einen guten Song. (Herbst ist scheiße.)
Ihr fandet Chris Rock schon schlimm? Dann habt ihr den diesjährigen Moderator Borat noch nicht erlebt, der sogar kleinen Baggy-Trägern den Hintern versohlt.
Alicia Keys gewann „Best RnB“. Am Sonntag, den 13.11. um 20.00 Uhr, wird endlich das Unplugged-Konzert wiederholt ( www.mtv.de/unplugged/ ).
Portugiesische Fußballstar catwalkten zu Daft Punk’s „Robot Rock“. Daft Punk ist playing at MY house, boys!
Jared Leto machte Stimmung gegen Bush (Ist das nicht out geworden?) und holte einen Zuschauer auf die Bühne.
Borat. Immer dieser Borat.
Habe ich die Hintergrundfilm-Schnipsel bei der Perfomance von Green Day („Best Rock“ & „Best Album“) nicht schon mal gesehen? War es bei einem früheren Auftritt? Oder haben die bei Pink Floyd’s „The Wall“ geklaut?
Nelly Furtado sah aus wie 'ne Bitch.
Yeah! „Believe“ von den Chemical Brothers gewann „Best Video“. Nun ja, ist auch die einzigste Kategorie bei der ein Gremium abstimmte und nicht das Publikum. Hätte aber viel lieber „E-Pro“ von Beck als Gewinner gesehen, aber die chemischen Brüder sind auch okay.
Kann man von dieser Show einen epileptischen Anfall bekommen?
Robbie Williams sah verdammt lässig aus, obwohl ich ihn sonst nicht leiden kann. Der Mann durfte dann auch kurz crowdsurfen/stagediving/in die Menge springen.
Bob Geldof, der Mann hinter „Band Aid“, „Live Aid“ und „Live 8“, gewann den „Free Your Mind“-Preis.
Die Foo Fighters machten Lasershows wieder sehenswert und sind lebendige CD-Player (Pause-Funktion).
Shakira sang Playback. Blöde Kuh.
t.A.t.U. haben leider nicht geknutscht (oder ich habe es verpasst).
Hat jemand meine Synapsen gesehen?

Ah, da sind sie ja.
Also kurz gesagt: Das ganze war eine einzige Reizüberflutung. Gefreut habe ich mich ja bekanntlich ( www.goldenterrabyte.blogspot.com/2005/10/alberner-wstensand.html ) auf den Auftritt der Gorillaz („Best Group“) und anscheinend funktioniert diese Hologramm-Technologie ganz gut. Virtuality meets Reality. Man konnte fast meinen, 2-D, Noodle, Russel und Murdoc waren wirklich auf der Bühne. Ob sie nun, wie bei Star Wars, wirklich plastisch rüberkamen, konnte ich am Fernseher nicht beurteilen. Das Set war gut gemacht und sah aus wie das Innere des „Feel Good Inc“-Turms, aufgebaut auf einer altmodischen Bühne mit schweren, roten „Vorhängen“. Enttäuscht war ich aber von der äußerst schlechten Umsetzung der Comic-Band in die dritte Dimension (2-D sah viel zu brav aus). „Kid Robot“, der äußerst coole Versandhandel für Vinyl-Actionfiguren und ähnlich hippen Kram, hatte das schon mal besser hinbekommen ( www.kidrobot.com/search.php?keyword=gorillaz ).
Wiederholung heute um 20.00 Uhr.

http://ema.mtv.de/